Donnerstag, 10. November 2022

Anzug betreffend Einführung eines Praktikums in der Fachmaturitätsklasse Pädagogik für zukünftige Lehrpersonen

Die Fachmaturitätsschule (FMS) gehört zum dualen Bildungssystem. Aufgabe ist es, junge Menschen auf eine Ausbildung an Fachhochschulen und an den Höheren Fachschulen vorzubereiten.

Während 3 bis 4 Jahren haben Schülerinnen und Schüler Gelegenheit, sich in einem schulischen Rahmen für den weiteren Bildungsweg besser zu qualifizieren und sich den gesicherten Zugang zu weiterführenden Studien auf Tertiärstufe zu verschaffen. Durch die Kombination von vertiefter Allgemeinbildung und berufsfeldspezifischem Unterricht bildet die FMS auf der Sekundarstufe II eine ideale Basis für die Möglichkeit aus verschiedenen Ausbildungs-Fachrichtungen, die für die Schülerinnen und Schüler passende zu wählen.

 

Im Gegensatz aber zu den Fachrichtungen - wie beispielsweise Soziale Arbeit oder Gesundheit - ist zur Erlangung der Fachmaturität «Pädagogik» in der 4. Klasse kein Praktikum vorgeschrieben.

 

In der Fachrichtung Pädagogik liegt der Schwerpunkt beim Schreiben einer Fachmaturitätsarbeit mit einem pädagogischen Thema und dem Absolvieren eines einsemestrigen Fachmaturitätskurses zur Vorbereitung auf die schriftliche/mündliche Maturitätsprüfung in diversen Fächern.

 

Die Bedingungen werden kantonal geregelt. In Bern beispielsweise absolvieren die Schülerinnen und Schüler in der 4. Klasse - neben der Fachmaturitätsarbeit und dem Prüfungskurs - zusätzlich ein sechswöchiges Praktikum in einer Schule als Voraussetzung zum Erwerb der Fachmaturität.

 

In Basel-Stadt ist der Ruf nach mehr Praxis für Lehrpersonen mittlerweile sehr laut und stark. Das Thema wird in Lehrpersonenkreisen und im Umfeld der pädagogischen Hochschule breit diskutiert und ist auch auf der politischen Ebene durch Vorstösse angekommen.

 

  • Ein Praktikum vor Studienbeginn würde der Praktikantin / dem Praktikanten einen vertieften Einblick in das Praxisfeld Kindergarten / Schule ermöglichen und ihr / ihm erste konkrete Handlungsmö glichkeiten in der Betreuung der Schülerinnen und Schüler und im Erteilen von Unterricht bieten.

  • Es wäre ein Beitrag zur persönlichen Entwicklung der Praktikantin / des Praktikanten und würde ihre / seine Sozialkompetenz unterstützen, insbesondere auch im Bereich der Kommunikation und der Interaktionsprozesse.

  • Neben dem Unterricht würde die Praktikantin / der Praktikant auch Einblicke in die vielfältigen weiteren Aufgaben des Lehrberufs erhalten, was eine Differenzierung des Berufsverstä ndnisses ermöglichen würde. Praktikantinnen und Praktikanten der FMS erhielten erste Erfahrungen mit der Rolle und den Aufgaben einer Lehrperson.

    Die Anzugstellenden bitten aus genannten Gründen, den Regierungsrat zu prüfen und zu berichten, ob die Einführung eines Praktikums in der Fachmaturitätsklasse Pädagogik auch im Kanton Basel-Stadt als Voraussetzung zum Erwerb der Fachmaturität eingeführt werden kann und unter welchen Bedingungen und Kriterien dies möglich ist.

    In der Konsequenz ist ebenso zu prüfen, wie die Betreuung der Praktikantinnen und Praktikanten durch Praktikumslehrpersonen im Schulalltag und als unterstützende Funktion bei der Erarbeitung der Fachmaturitätsarbeit sichergestellt wird und ein partnerschaftliches System mit den Schulstandorten aufgebaut und entschädigt werden kann.

    Eine Absprache zur Einführung von Praktikas im gesamten Bildungsraum Nordwestschweiz wäre sinnvoll und prüfenswert.


     

    Sandra Bothe, Johannes Sieber, Niggi Daniel Rechsteiner, Claudia Baumgartner, David Wüest- Rudin, Beatrice Messerli, Luca Urgese, Oliver Bolliger, Claudio Miozzari, Franziska Roth, Annina von Falkenstein, Jenny Schweizer